Eine Huldigung an die Götter des Rock’n’roll
Bigelf kommen aus Los Angeles und zelebrieren einen ganz eigenen Musikstil, der einerseits seiner Zeit irgendwie voraus ist, aber auch in die Zeit von Black Sabbath und den Beatles passen würde.
Am Besten lässt sich das Ganze als progressiver Rock beschreiben mit deutlichen Einflüssen eben genannter Bands, aber auch von Größen wie Metallica, Queen oder Pink Floyd. Eine Restaurierung alter Musik und eine Huldigung an die alten Götter des Rock’n’roll der 70er Jahre, die sich vor neuen Werken absolut nicht verstecken muss und alles andere als wiedergekäut klingt. Die Amerikaner von Bigelf sind veröffentlichen mit „Cheat the Gallows“ bereits ihr zweites Album und konnten durch die große Progressive Nation Tour ihren Bekanntheitsgrad nicht nur hierzulande ernorm steigern.
Mit Metal haben die Jungs rund um Frontmann Damon Fox nicht viel am Hut, die Musik der Amerikaner ist tief im Classic Rock verwurzelt und erweitert diesen Stil um einige „artfremde“ Instrumente und Klänge. Neben dem klassischen Instrumentarium finden auch Saxophon und die mächtigen Keyboards ihren Platz und unterstreichen die Stimme von Sänger Damon Fox.
Die wunderbare Stimme ist eins der wichtigen Bestandteile der Musik von Bigelf, stets klingt sie anders, frisch und nie langweilig. Nicht zuletzt durch den hohen Grad an stimmlicher Variation versetzt die Musik den Hörer immer wieder in unterschiedliche Stimmungen. Mal psychedelisch, mal verträumt, mal ruhig, mal rockig – stets im Wechsel und unergründlich schleichen sich die Klänge in das Ohr des Hörers. Die progressiven Elemente sind dabei nicht zu kurz bemessen und integrieren sich perfekt in die einzelnen Stücke.
Selbst die vereinzelten Soli stören nicht eine Sekunde, im Gegenteil, sie laden zum Genießen ein und verzaubern den Hörer. Die hervorragende Produktion des Werkes unterstreicht den Effekt der Scheibe zusätzlich.
Man meint auf dieser Scheibe einem Musical oder einem karnevalistischen Event beizuwohnen, was durch den bombastischen Opener Gravest Show on Earth ebenso unterstrichen wird, wie durch das Outro Counting Sheep. Pompös und mächtig wird die Position der Band deutlich gemacht und wie man auf der Tour erleben durfte, auch live dargestellt.
Die Gitarren auf Superstar erinnern stark an AC/DC, während der Anfang von Gravest Show on Earth sehr das Intro von Metallica’s Am I Evil erinnert. Obwohl gerade letzteres schon als Kopie gilt, wirkt es dennoch absolut nicht so und ist perfekt in die restliche Songstruktur integriert.
Tracklist:
- Gravest Show on Earth
- Blackball
- Money, it’s pure Evil
- The Evils of Rock and Roll
- No Parachute
- The Game
- Superstar
- Race with Time
- Hydra
- Counting Sheep
Fazit: Auf dieser Scheibe wird das Rad nicht neu erfunden, dafür wird den alten Göttern des Rock’n’roll gehuldigt und ihnen ein musikalisches Denkmal gesetzt. Manche mögen nun mäkeln, dass dies zu aufgesetzt sei und die Musik besser in ihrer Zeit bleiben sollte. Meiner Meinung jedoch passt dieser moderne Anstrich der alten Werke sehr gut in die heutige Zeit und jeder, der mit progressivem und klassischen Rock etwas anfangen kann, sollte diese Scheibe sein Eigen nennen.
5 Igel