Ophis laden zur Releaseparty ihres aktuellen Albums und das Bambi Galore füllt sich mit etwa 80 Zuschauern. Mit im Gepäck hatten die Hamburger zusätzlich zwei Vorbands, namens B.S.T., ebenfalls aus Hamburg, und Hiam aus Sachsen.
Pünktlich um 21:30 Uhr begannen die Doom-Metaller von B.S.T. ihr Set. Insgesamt fünf Songs fanden den Weg auf die Setlist und davon einer von der aktuellen Demo „Hamburg City Doom“. Manch einer hätte sich noch einen oder die anderen beiden Stücke dieser Demo gewünscht, aber bei der geringen Spielzeit war leider kein Spielraum mehr offen.
B.S.T. hatten ihren eigenen kleinen Fanclub dabei, aber auch die anderen Zuschauer ließen sich von dieser Band begeistern und feierten begeistert mit. Der Höhepunkt des Ganzen war das Stück Leuchtturm, bei dem gerade Sänger Heiko Wenck ordentlich Stimmung machte und die Zuschauer zum Mitklatschen animierte. Insgesamt merkte man der Band jedoch die geringe Bühnenerfahrung an, so dass die Bühnenshow noch ein wenig auf der Strecke blieb und die Jungs sich auf die Musik konzentrierten. Soundprobleme hielten sich an diesem Abend wie bei allen Bands in Grenzen, so dass auch von dieser Seite keine Barrieren zu erwarten waren.
Als die Hamburger nach gut dreißig Minuten schon wieder aufhören mussten, erschallten laute Zugaberufe, aber die Band konnte dem leider nicht nachkommen. Bleibt zu hoffen, dass man diese Jungs möglichst bald wieder live auf der Bühne erleben darf.
Setlist
1. Der Traum
2. Die Lüge
3. Die Nacht
4. Moral
5. Leuchtturm
Nach diesem großartigen Auftakt des Abends warteten die Zuschauer im Bambi Galore gespannt auf die zweite Band namens Hiam aus Sachsen. Die Gruppe rund um Sänger Charlatan bot wuchtigen Death/Doom Metal, der sich schwerfällig aus dem Boxen quält und sich geradezu in das Gehirn der Fans frisst.
Hiam hat bisher erst eine Demo im Jahre 2008 veröffentlicht, aber bereits einige größere Auftritte hinter sich, u.a. auf dem Chronical Moshers Open Air und auf dem Doom over Bielefeld-Festival. Trotz allem ist die Bühnenshow noch ausbaufähig, denn ein wenig wirkt es so, als wenn jedes der Mitglieder nur vor sich hin spielt – ein eingespieltes Team sieht anders aus und außer bei Sänger Charlatan ist wenig Action erkennbar.
Die Zuschauer stört dies nicht und die Band wird dennoch angemessen gefeiert. Ein Problem bei diesem Auftritt ist jedoch die mangelnde Abwechslung innerhalb der Stücke, ab der zweiten Hälfte des Auftritts von Hiam hatten einige Fans das Gefühl nur noch einen einzigen, relativ monotonen Track zu hören, was dazu führte, dass sich der Platz vor der Halle und an der Bar füllte, während sich der Bühnenvorplatz leerte.
Nichts desto trotz, weiß die Musik der Sachsen zu gefallen und man darf gespannt sein, auf das hoffentlich bald erscheinende erste Album der Band.
Die Headliner und Gastgeber am 28.5. kommen jedoch aus Hamburg und nennen sich Ophis. Sofort füllte sich der Bereich vor der Bühne bis zum Bersten, lediglich einige wenige schauten sich das Spektakel von der Bar aus an.
Die Mannen rund um Frontmann Philipp Kruppa gaben von Anfang an alles und spielten wie bereits im Vorfeld angekündigt, ihr komplettes, Anfang Juli erscheinendes Album live auf der Bühne des Bambi Galore. Das Werk umfasst fünf Stücke geballten Death Doom Metals bei einer Spielzeit von etwas mehr als einer Stunde.
Den Jungs war die Anstrengung gleich vier Stücke mit jeweils einer Länge von über zehn Minuten nicht anmerken, ganz im Gegenteil, man merkte, wie sehr es allen Spaß machte nach dieser langen Pause endlich wieder auf der Bühne zu stehen.
Schon nach kurzer Zeit bildete sich ein kleiner Moshpit direkt vor der Band, der während des Auftritts beständig größer wurde. Weder Ophis noch die Fans ließen sich dabei von dem betrunkenen Zuschauer stören, der sich schlafend erst auf den Verstärker und später auf die Bühne hockte. Die Party nahm schlichtweg kein Ende und die Zuschauer wollten Ophis am Liebsten gar nicht mehr von der Bühne lassen.
Neben dem kompletten Album „Withered Shades“ fanden auch noch ein paar ältere Tracks den Weg in die Setlist. Erst gegen ca. halb zwei Uhr nachts endete der geniale Abend mit drei guten Bands in Topform.
Als Ophis schon längst die Bühne verlassen hatten und im Backstage verschwunden waren, betrat der ehemalige Gitarrist der Band Fred Winkler die Bretter und versuchte nach einer weiteren Zugabe verlangend, die Jungs wieder auf die Bühne zu holen.
Neben dem gerade erst stattgefundenen Auftritt in Stralsund, werden Ophis im November Ophis auf dem Kielowatt-Festival spielen und kurz darauf im Dezember im Ahrensburger Juki42. Bleiben also noch ein paar Möglichkeiten diese Band 2010 live zu erleben, für alle die diesen Auftritt im Mai verpasst haben oder für die, die einfach nicht genug von dem Hamburger Death Doom der Jungs bekommen können.
Zur Überbrückung dieser Pause wurden seitens der Band Gutscheine für das bald erscheinende Album “Withered Shades” verteilt, mit denen die Fans das Werk für nur fünf Euro erwerben können.
Live vor Ort war für euch das Redaktier Fimbulthul!